Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 31. März 2011

Gehörlosigkeit – was ist das?

Unter dem Begriff „Gehörlosigkeit“ versteht man, dass das Gehör bei Menschen vollständig oder weitgehend fehlt. Dadurch werden die Geräusche und Töne nicht oder nur minimal wahrnehmbar. Man kann auch das Wort „Taubheit“ verwenden. 

Diagnose: Gehörlos / Taub
Bei jedem Kind wird nach der Geburt ein Hörtest gemacht, um eine Gehörlosigkeit bzw. Taubheit möglichst früh zu diagnostizieren. In Deutschland werden im Schnitt täglich zwei taube Kinder geboren. Die Hälfte dieser Fälle ist genetisch bedingt. Bei anderen Familien ist die Taubheit z. B. auf eine Viruserkrankung der Mutter während der Schwangerschaft (z. B. Röteln, Masern) oder auf eine Hirnhautentzündung im Kindesalter zurückzuführen.

Taubstumm ist tabu!
Die Bezeichnung "taubstumm" empfinden viele taube Menschen als diskriminierend. Das Wort "stumm" lässt sich von seiner Entwicklung betrachtet von "dumm" herzuleiten.
Heutzutage gibt es kaum taube Menschen, die wirklich auch stumm sind, denn sie verständigen sich in der faszinierenden Gebärdensprache. Andere beherrschen die Lautsprache und sehen von den Lippen ab. Allerdings auch wenn taube Menschen gut von Lippen absehen können, müssen sie sich den Großteil des Gesprochenen zusammenreimen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man kaum mehr als 30 % des Gesagten eindeutig ablesen kann. Der Grund hierfür ist, dass viele Wörter ähnliche Mundbilder haben, daher kann man diese an der Bewegung des Mundes kaum unterscheiden wie z. B. "Mutter" und "Butter".
Bezeichnungen, die wir für unsere Behinderung in Ordnung finden sind z.B. taub, gehörlos, schwerhörig, ertaubt.

Unsichtbare Behinderung? – Jein!
Um eine Frage von einem Twitter-User zu beantworten: „sieht man das (gehörlos) an?“
Die Frage ist gar nicht schlecht! Wenn ein tauber Mensch allein unterwegs ist, sieht man es ihm im Vergleich zu anderen Behinderungen oft gar nicht an. Die Blinden sind meistens mit einem Hund oder Blindenstock unterwegs, der Gehbehinderte sitzt im Rollstuhl usw..
Bei uns Gehörlosen fällt die Behinderung erst auf, wenn wir zu zweit unterwegs sind und uns in der Deutschen Gebärdensprache (DGS) unterhalten oder jemanden in der Öffentlichkeit ansprechen, wie z. B. beim Bäcker oder in der Bahn. Die Stimme eines tauben Menschen erscheint dann oft „monoton“. Es liegt auch daran, dass wir uns selbst nicht hören können, daher fehlt auch die Melodie in unserer Stimme. Manche tauben Menschen tragen Hörhilfen, wie Hörgerät oder Cochlear Implantat – diese fallen eher bei Männern, als bei Frauen auf. Bei mir sieht man die Hörgeräte auch nicht, wenn ich z.B. meine langen Haare offen trage.

1 Kommentar:

  1. Sehr guter Text den ich auch voll unterstütze.
    Irgendwo habe ich gelesen daß heute nicht mehr von Behinderung die Rede ist sondern man benutzt die Wörter Menschen mit besonderer Begabung, wa ja auch bei den meisten Menschen zutrifft. Vor allem bei Gehörlosen. Sie können von den Lippen ablesen, können sich über mehrere Meter lautlos verständigen.
    Manchmal denken die Menschen meiner Meinung nach viel zu wenig über die Bedeutung der Wörter. Ich selbst bin schizophren laut den Ärzten, aber manchmal muss ich meinen Mitmenschen die denken sie seien gesund, die einfachsten Begriffe neu erklären.

    Geldschein ? es scheint doch nur so als ob es geld ist und ich was davon kaufen kann-- der Wert dieses Scheins wird von andern Faktoren bestimmt.
    Nachrichten ?-- sie haben sich danach zu richten.
    In anderen Ländern sagt man News, also Neuigkeiten, oder das neuste dazu.
    Sonnenschirm- er schützt mich vor der Sonne.
    Regenschirm - er schützt mich vor Regen.
    Rettungschirm ? - bringt den Menschen keine Rettung sondern nur noch weitere Schulden und
    Elend- siehe Griechenland.
    Da kommt man sich richtig verkohlt vor.

    Dönermorde-- welcher Döner ist denn umgebracht worden?

    Woran liegt es bloß, daß so viele Menschen so oberflächlich sind?

    AntwortenLöschen